Bereits im Vorfeld waren wir mächtig stolz darauf, wie viele TTC’ler sich für die diesjährige LEM in Schwerin qualifiziert hatten. So reisten wir mit breiter Brust größtenteils bereits am Freitag nach Schwerin, um uns bei dem ein oder anderen Kaltgetränk und leckerem Essen im Hotel Elefant auf das kommende Wochenende einzustimmen.
Insgesamt traten mit Justin, Brian, Martin, Manuel, Sven, Thomas, Nico und Karl gleich 8 TTC-Herren an. Sowohl David als auch Micha mussten leider kurzfristig passen. Trotzdem stellte kein anderer Verein mehr Teilnehmer bei den Herren. Neben den Herren traten außerdem Leonie, Lilly und Lu bei den Damen mit sehr unterschiedlichen Zielstellungen an.
Da eine chronologische Auflistung aller Ergebnisse und Spielberichte sicher sehr schnell langatmig werden würde, versuchen wir an dieser Stelle, die Wettbewerbe jedes Spielers einzeln zusammenzufassen. Vorher jedoch ein paar Worte zum Doppel- und Mixedwettbewerb.
Im Mixed war für die beiden rein Greifswalder Paarungen (Lilly/Justin und Leonie/Nico) gleich dem ersten Spiel Schluss. Lu, die mit Jakob Schneider aus Schwerin antrat, zeigte tolle Leistungen und konnte so nach gewonnener Erstrundenpartie auch im Achtelfinale gegen das favorisierte Mixed Berges/Audörsch als Sieger vom Tisch gehen. Im Viertelfinale wartete dann bereits der letzte Greifswalder im Wettbewerb. Svenny hatte sich kurzfristig mit Julia Puhlmann aus Rostock zusammengetan und erspielte sich Sieg um Sieg. Erst im Finale waren Plötz/Dümmer dann doch zu stark. Trotzdem ein toller Erfolg und eine nicht unbedingt eingeplante Silbermedaille.
Im Doppel der Damen ging Lu mit Jasmin Engel aus Stralsund und Lilly mit Tara Heyden aus Zinnowitz an die Tische. Beide Paarungen hielten sich völlig unbeschadet bis es im Halbfinale zum direkten Duell kam. Es entwickelte sich ein tolles und vor allem wahnsinnig knappes Spiel, dass nach 4 Sätzen, die jeweils mit zwei Punkten Unterschied entschieden wurden, in den Entscheidungssatz ging. Im 5. Satz hatten dann Lilly und Tara die Nase vorn, erneut mit zwei Punkten Vorsprung zum 11:9. Im Finale zeigte sich Lilly dann von ihrer besten Seite und brachte die Geschwister Kalis ein ums andere Mal mit viel Rotation zur Verzweiflung. Am Ende konnte Lilly gemeinsam mit Tara in der Box und der gesamte TTC-Block auf der Tribüne über den Titel jubeln. Chapeau an unsere jüngste Mitfahrerin.
Bei den Herren Doppel wurden wir durch einige Absagen im Vorfeld der LEM doch etwas auseinander gerissen. So spielte Nico mit Vincent Haisch aus Rostock und musste genauso wie Martin mit Partner Christian Henschel aus Schwerin jeweils nach einem Spiel die Segel streichen. Etwas weiter brachten es die beiden reinen TTC-Paarungen. Justin und Karl spielten sich bis ins Viertelfinale, wo gegen Thomas mit seinem Parchimer Partner Hapke zwar in den fünften Satz gezwungen wurde, aber letztlich die Routiniers doch zu gut waren (oder vielleicht auch etwas mehr Glück hatten.) Für Thomas und seinen Partner war dann im Halbfinale genauso Schluss, wie für Manuel und Brian, die sich recht deutlich Svenny und seinem langjährigen Partner Kindt aus Rühn geschlagen geben mussten. Svenny sicherte sich in überzeugende Manier mit nur einem verlorenen Satz im Achtelfinale den Doppeltitel.
Nun aber zu den Einzeln…
Lu
Lu hatte es in der Vorrundengruppe mit Melli Plötz zu tun, die in der Verbandsoberligamannschaft des TSV Rostock Süd aufschlägt. Hier konnte immerhin ein Satz gewonnen werden. Da Lu außerdem ihr zweites Gruppenspiel gewann, stand sie als Zweitplatzierte in der Endrunde. Dort wartete bereits ihre Freundin Tara Heyden, die allerdings wenig Lust hatte Spannung aufkommen zu lassen und beim 4:0 kurzen Prozess machte. In der nächsten Woche geht es für Lu bereits bei der Norddeutschen Einzelmeisterschaft des Nachwuchses weiter – der Januar ist eben Turniermonat.
Leonie
Völlig entspannt und ohne Druck reiste Leonie an. Nach zwei Niederlagen, aber immerhin auch einem Sieg gegen Paula Weber aus Wismar war zwar in der Vorrunde das Turnier beendet, aber davon ließ sich Leonie nicht die gute Laune verderben.
Lilly
Unsere Jüngste hatte wohl die größten Erwartungen und wollte sich nach erfolgreichen Auftritten zuletzt bei der Landesrangliste der Damen nun auch beim größten Damen-Turnier des Landes beweisen, dass sie zu den besten im Land gehört. Ihre Vorrundengruppe gewann sie mit nur einem abgegebenen Satz souverän, somit war das Ticket für den zweiten Turniertag bereits gebucht. Im Viertelfinale behielt Lilly gegen Dauerrivalin Lena Hamann kühlen Kopf und fand im richtigen Moment im siebten Satz auch den Ballweg Richtung Tischkante, sodass sie als Siegerin glücklich vom Tisch ging. Im Halbfinale hielt Lilly gegen die topgesetzte Melli Plötz lange zeit gut mit, am Ende war Melli aber doch etwas taktisch cleverer und behielt mit 4:2 die Oberhand. Trotzdem kann Lilly Lilly mit ihrem dritten Platz durchaus zufrieden sein, bestätigte sie doch das Überraschungsresultat vom Vorjahr als ihr dieses Kunststück bereits gelang.
Nico
Nico, der nach seiner überragenden Nachwuchs-LEM über einen Verfügungsplatz des Jugendausschusses jubeln konnte, hatte mit Cuong Le Minh und Tommy Pohl mit zwei starken Schwerinern zu kämpfen. Trotz guter Leistungen blieb er bei seiner 1. LEM Teilnahme ohne Satzgewinn, konnte aber wichtige Erfahrungen für seinen weiteren Weg sammeln.
Justin
Nachdem er letztes Jahr noch etwas unglücklich in der Vorrunde ausgeschieden war, musste er sich dieses mal in der Vorrunde nur dem topgesetzten Riebschläger aus Wismar geschlagen geben. Die Siege gegen Grußendorf und Haisch waren gleichbedeutend mit dem Einzug ins Hauptfeld. im Sechzehntelfinale bekam Justin es mit Le Minh aus Schwerin zu tun. Justin begann gut und führte schnell 2:0, doch wer Cuong kennt, weiß, dass dieser sich nie geschlagen gibt. Er kam zurück und zwang Justin, der bereits 3:1 führte in den 7. Satz. Am Ende war Cuong etwas routinierter und vielleicht mutiger und holte sich nach dem 13:11 im 6.Satz auch den 7.Satz mit selbigem Resultat.
Martin
Martin sicherte sich mit 2 Siegen gegen Bergner und Dümmer und einer 2:3_niederlage gegen Stepputat den Gruppensieg dank des besseren Satzverhältnisses. In der Vorschlussrunde am Samstag Abend bezwang er souverän seinen Doppelpartner Henschel aus Schwerin mit 4:0, um dann am Sonntagmorgen auch Lehner aus Rostock mit dem selben Ergebnis. Im Viertelfinale war dann gegen den glänzend aufgelegten Kurtz Weber aus Parchim das Turnier zu Ende, dennoch eine starke Leistung unseres Seniors.
Brian
Brian erwischte einen unglücklichen Tag und haderte fortwährend mit den äußeren Bedingungen. Nachdem er noch souverän begann und 2:0 im Auftaktmatch gegen Bernett aus Schwerin führte, lief danach nicht mehr viel zusammen. Bernett drehte das Spiel zum 3:2 und Brian stand schon nach einem Spiel mit dem Rücken zur Wand. Das Unglück nahm seinen Lauf und auch Lopez Montoya kam mit den Bedingungen augenscheinlich besser zurecht als Brian und gewann mit 3:1. Somit war Brian bereits vorm letzten Spiel ausgeschieden. Dieses konnte zwar noch versöhnlich mit 3:2 gegen Bublitz gewonnen werden, aber am Gesamtresultat änderte sich nichts mehr.
Thomas
Gewohnt souverän überstand Thomas die Vorrundengruppe, in der er es mit den beiden Nachwuchsspieler Lindemann (Hafen Rostock) und Weber (Parchim) zu tun bekam. Im Achtelfinale traf Thomas auf (wie Justin urteilte) sein „Kryptonit“ Jarno Dümmer. Bereits in der Vergangenheit tat Thomas sich gegen Jarno schwer und so auch diesmal. Jarno agierte gewohnt offensiv und behielt mit 4:1 die Oberhand.
Karl
Karl wurde nach der Vorrunde von Oberaal-Thomas mit dem Status des neuen „Aal“ geadelt. Zwei Fünfsatzsiege gegen Gabler (nach 0:5 Rückstand im 5.Satz) und Tobias Franke (nach 6:10 Rückstand im 5.Satz) sowie ein deutlicher Erfolg gegen Klatt aus Wismar hießen am Ende der Vorrunde Platz 1 und einen Platz im Hauptfeld am Sonntag. Am Sonntagmorgen wartete mit Nachwuchsspieler Tommy Pohl gleich ein besonderes Highlight für unseren MV-Jugendwart. Obwohl der Nachwuchs immer näher kommt, konnte Karl sich in die nächste Runde spielen und so ein vereinsinternes Duell im Viertelfinale ermöglichen. Dort war Manuel dann einfach cleverer und behielt verdient mit 4:2 die Nase vorne.
Sven & Manuel
Svenny überstand die Vorrunde ohne Blessuren mit nur einer Satzniederlage gegen Kneifel aus Rühn. Im Achtelfinale konnte Jakob Schneider unserem Einser ebenfalls einen Satz abluchsen, zu mehr ließ sich Svenny aber auch in Spielen gegen Kindt (Viertelfinale) und Dümmer (Halbfinale) nicht hinreißen.
Ebenso unbeschadet überstand allerdings mit ein paar mehr Satzverlusten bahnte sich Manu den Weg durch das Turnier. Als Gruppenerster nach Siegen gegen Beck (Parchim) und Schneider (Schwerin) traf Manu im Achtelfinale auf Lopez Montoya und zitterte sich in den 7.Satz, nur um dort dann richtig aufzudrehen und mit 11:2 den Rostocker aus dem Turnier zu werfen. Gegen Karl im Viertelfinale hieß das Ergebnis dann 4:2, genau wie gegen Kurt Weber im Halbfinale.
Im Finale trafen dann mit Manu und Svenny also gleich zwei TTC’ler aufeinander und wir konnten und ganz entspannt zurücklehnen und zuschauen, wie der Rest des Landes das als LEM Finale sieht, was wir wöchentlich im Training erleben. Schon ein ziemlich geiles Gefühl, wenn man sieht wo wir als Verein inzwischen stehen.
Die Geschichte des Finals ist dann doch relativ schnell erzählt. Manu spielte sich förmlich in einen Rausch und hatte auf jeden Ball von Svenny die etwas bessere Antwort. Svenny haderte, sicherte sich zwischenzeitlich noch kurzerhand die gelbe Karte und kam einfach nicht in sein gewohntes Spiel. Folgerichtig ein deutliches 4:0 für Manu, der sich damit völlig verdient seinen ersten LEM Titel und das Startrecht für die Norddeutsche sichern konnte. Übrigens zumindest nach Aussage von Andy der erste LEM Titel der Herren überhaupt für unseren TTC!!!
Nach einigen lautstarken Gesängen während der Siegerehrung, für die wir gefühlt inzwischen bekannt sind, wurde noch etwas gefeiert und dann wurde der Heimweg angetreten. Nun heißt es Muskelkater überwinden, so ein zweitägiges Turnier ist eben nicht ganz ohne und dann hat uns demnächst der Ligaalltag wieder.
Bedanken möchten wir uns für die lautstarke und tatkräftige Unterstützung bei unseren Mitreisenden Evi, Dirke, Andy, Ulf, Maxi (und Fiete) und Robert. Sei es beim Coaching, als Fotograf, beim Anfeuern, beim Tränen trocknen oder zum Lachen bringen, ohne euch wären das Wochenende nicht so erfolgreich geworden, wie es war!