Geschichte des Vereins

Getragen von der Liebe zum weißen Zelluloidball trafen sich auch in unserer Stadt schon vor Jahrzehnten viele Greifswalder, um Meisterschaften und Mannschaftsspiele (von der Stadtebene an aufwärts) auszutragen. Zahlreiche Spieler von städtischen Traditionsvereinen jagten auch am Ryck dem kleinen, schnellen Ball hinterher. Erinnert sei hier an die BSG Post, HSG, Fichte Eldena, das Autobahnbaukombinat oder auch die Reichsbahndirektion.
In den 70-iger Jahren kamen durch die Industrieansiedlungen auch Mannschaften der Nachrichtenelektronik und des Kernkraftwerkes (KKW) hinzu. Und von Anfang an immer mittendrin und nicht nur dabei, die Spieler der BSG Lokomotive. Sie waren dabei nicht nur im Stadtgebiet führend, sondern bestimmten auch im damaligen Bezirk Rostock das Niveau mit.

Als 1989 die politische Wende in der DDR kam, sollte es auch gewaltige Veränderungen im Sport geben. Durch das notwendige Hineinwachsen in eine neue Sportstruktur wurde 1990 aus der BSG Lokomotive der Eisenbahnersportverein e.V. (ESV).

Gab es ab 1990 durch den Trägerbetrieb, Reichsbahndirektion Greifswald und später Schwerin, noch eine jährliche finanzielle Unterstützung, war bereits abzusehen, dass sich die Schweriner bald aus der Sportförderung zurückziehen würden. Als dies dann 1996 der Fall war, begann sich die erste Abteilung aus dem ESV-Verbund zu lösen und gründete einen eigenen selbständigen Verein. Die TT-Spieler sahen in einem selbständigen Verein ebenfalls die bessere Alternative und gründeten am 26.6.1997 den 1. Tischtennisclub Greifswald e.V. (1. TTC) und Harald Dahlmann als Vorsitzender übernahm die Geschicke des Vereins.

Als vier Jahre später ein neuer Vorstand gewählt wurde, nahm dieser unter Vorsitz seines Vorsitzenden Eckhard Zimmermann Kontakt zur TT-Abteilung des Greifswalder SC (GSC) mit dem Ziel auf, durch einen Zusammenschluss spielerisches Potential zusammenzulegen, um in Greifswald einen starken Verein zu formen. Der GSC war der Nachfolgeverein der BSG KKW und der zweitstärkste in der Boddenstadt. Mehrere Spieler standen zuvor viele Jahre bei der BSG Lokomotive „unter Dampf“. Man kannte sich und obwohl eine Konkurrenz durchaus vorhanden war, nahmen die Spieler des GSC das Angebot wohlwollend (und ich glaube auch mit Freude) zur Kenntnis. Die gesamte Abteilung TT trat dann zum 01.01.2002 geschlossen zum 1. TTC über und das laufende Spieljahr wurde unter der Bezeichnung 1. TTC/GSC zu Ende geführt. Wichtig war, dass sofort mit Joachim Müller und Andreas Weißenborn zwei GSC-er in die Vorstandsarbeit einbezogen und auf der nächsten Mitgliederversammlung in den Vorstand des 1. TTC kooptiert wurden. Somit war gewährleistet, dass auch die Interessen aller neuen Mitglieder gewahrt waren. Fortan gab es bessere Trainingsmöglichkeiten, stärkere Mannschaften konnten gebildet werden und mit Joachim Müller stand ein weiter engagierter Sportfreund für die Nachwuchsarbeit zur Verfügung.

Dass dieser Zusammenschluss sportlich Sinn gemacht hat, sollten dann schon gleich die nächsten beiden Spieljahre zeigen. Im April 2003 wurde die 1. Mannschaft in der Verbandsliga Mecklenburg-Vorpommern Landesmeister und die neu aufgestellte 2. Mannschaft belegte als Aufsteiger in die Landesliga einen hervorragenden 3. Platz. Die Ü-40 und -50 Mannschaften sorgten beim ersten gemeinsamen Antreten bei der Landesmeisterschafts-Endrunde für einen Paukenschlag. Beide Teams wurden Landesmeister und belegten bei der nachfolgenden Norddeutschen-Mannschaftmeisterschaft jeweils ausgezeichnete 5. Plätze.
Im darauffolgenden Jahr konnten die „Fünfziger“ ihren Titel verteidigen und die Herren der AK 40 wurden Vize-Landesmeister.

Auch im Nachwuchs-Bereich konnten dann in den folgenden Jahren viele vordere Medaillenplätze bei Landesmeisterschaften gewonnen werden. Besonders in den Mannschaftswettbewerben bestimmen unsere Schüler- und Jugendmannschaften seit 2005 das Niveau im Land mit. Als Beispiele gelten dafür in den Jahren 2012 und 2013 drei Landesmeisterschafts- und ein Vize-Landesmeisterschaftstitel. Beeindruckend, weil bisher einmalig, ist vor allem eine dreijährige Dominanz unserer Schüler (10 Jahre und jünger) bei den Landesentscheiden der Mini-Meisterschaften. Gewann 2010 Jonas Giebel diesen Wettbewerb, folgte 2011 der leider nicht mehr in Greifswald wohnende Leon Anton, und 2012 komplettierte Malte Chilcott diese Erfolgsgeschichte des 1. TTC.

Im Jahr 2013 übernahm Andreas Weißenborn das Amt des Vorsitzenden, nachdem sich Eckhard Zimmermann nicht mehr zur Wahl gestellt hatte.

In der Saison 2013/14 startete die 1. Herrenmannschaft erstmals in einer überregionalen Liga. Nach einer tollen Saison, die für den ganzen Verein ein großes Abenteuer war und spannende Geschichten lieferte, stieg man mit lediglich zwei Punkten (und auch die am grünen Tisch) wieder ab. Da zugleich die 3. Mannschat den Aufstieg in die Landesliga schaffte, starten in der Saison 2014/15 erstmals drei TTC- Teams in den zwei obersten Ligen des Landes.

Seit Sommer 2014 ist der 1. TTC Greifswald offizieller Nachwuchsleistungsstützpunkt des Tischtennisverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Stützpunktleiter war zu dieser Zeit Karl Lüskow.
Eine weitere Neuerung brachte der Sommer 2014, seitdem treten nun 5 Mannschaften in den Trikots des 1. TTC an und erstmalig auch eine Mannschaft auf Kreisebene.

Nach dem geglückten Wiederaufstieg der ersten Herrenmannschaft in der Saison 2014/15, ging man erneut zuversichtlich in das zweite Abenteuer Verbandsoberliga. Im saisonübergreifenden 40. überregionalen Spiel der Vereinsgeschichte wurde dann auch endlich der erste Sieg gefeiert. Trotzdem stieg man am Ende klar ab und ging anschließend erneut mit großen Ambitionen in die anstehende Verbandsligasaison. Diesen Ambitionen konnte die erste Mannschaft gerecht werden und demonstrierte in beeindruckender Manier Woche für Woche ihre Stärke. Nur durch großen Einsatz, viel Kontinuität und einer klasse Stimmung innerhalb des Teams aber auch durch tolle Fans konnte die Meisterschaft ohne Minuspukt geholt werden.

In die Saison 2017/18 startete die erste Mannschaft mit zwei Verstärkungen. Mit Mirco Koschei und Tobias Hapke konnten zwei bekannte Gesichter für den TTC gewonnen werden. Nicht zuletzt durch die beiden, aber auch durch eine wahnsinnig mitreißende Stimmung in allen Spielen (unsere TTC-Arena ist inzwischen gefühlt in ganz Norddeutschland bekannt) konnte das Rennen um den Klassenerhalt in der VOL lange offen gestaltet werden. Erst zwei Spieltage vor Ende musste man durch eine erneut knappe Auswärtsniederlage den Abstieg hinnehmen. Am Ende fehlte ein Sieg zum erträumten Klassenerhalt. Schade…
Überragend liefen in dieser Saison auch alle Einzelturniere. Bei den Landeseinzelmeisterschaften der Herren holte Thomas Matzke die erste Einzelmedaille für den TTC seit der Vereinsgründung. Und auch im Doppel erwischte die Kombination Hapke/Matzke einen Sahnetag, der mit dem Titelgewinn belohnt wurde. Ganz nebenbei waren wir (wie inzwischen gewohnt) die lautesten in der Halle, ein Wochenende, dass viele so schnell nicht vergessen werden.

Johanna Salzmann, die in dieser Saison in Einzelturnieren noch für uns startete, gewann als erste Spielerin aus MV die Goldmedaille bei den Norddeutschen Meisterschaften der Mädchen!!! Wahnsinn!!!

In der Spielzeit 2018/19 sollte es nach dem Abstieg für unsere erste Herrenmannschaft wieder in der Verbandsliga um Punkte gehen. Fast inzwischen schon traditionell hieß das Ziel sofortiger Wiederaufstieg. Dieser wurde auch erreicht. In Erinnerung bleibt vor allem ein bärenstarker Auftritt beim direkten Wiedersacher in Rühn (9:1 Sieg), sowie die einzige Saisonniederlage gegen eine motivierte und spielstarke Mannschaft aus Wismar. Am Ende stand aber der ungefährdete Aufstieg in die Verbandsoberliga.

Bei den Landeseinzelmeisterschaften der Herren festigten wir unsere Ambitionen als zweite Macht hinter Rostock Süd. Dass diese aber eben noch ein Stück weiter sind als wir bewiesen sie uns in Warnemünde deutlich. Drei Starter (Koschi, Brian, Thomas) brachten wir ins Viertelfinale, alle drei scheiterten an Süd’lern. 
Im Nachwuchsbereich finden erstmals die Landesmeisterschaften an einem Wochenende statt. In Zinnowitz stellen wir die beste Delegation aller Vereine. Herausragend vor allem Danas Triumph im Einzel der Jugend 18, aber auch das Doppel Nico/Basti hatte Grund zu feiern und Papa Andy seitdem immer noch eine offene Wettschuld (Eisbaden in der Ostsee). 

Zur Saison 2020/21 meldeten wir erstmals sechs Mannschaften, wobei gleichzeitig vier der fünf Mannschaften aus dem Vorjahr den Aufstieg in die nächsthöhere Liga schafften. In die Spielzeit starteten wir also mit Teams in der Verbandsoberliga, Verbandsliga, Landesliga, Bezirksliga, Bezirksklassen und Kreisliga. Das zeigt, auf welchem positivem Weg sich der Verein in den letzten Jahren entwickelt. Außerdem kämpften auch drei Nachwuchsmannschaften in den jeweiligen Landesligen um Punkte. 
Nach einem teilweise holprigen Start in einigen Teams, festigte sich schnell der Vereinsgedanke, sodass alle sich toll mit Ersatzgestellungen unterstützten und schlussendlich alle Teams mit Ausnahme der ersten, die wieder einmal die Stärke der Verbandsoberliga anerkennen musste, auf einem guten Weg Richtung Klassenerhalt und teilweise sogar mehr waren. Und dann kam, was wohl noch niemand von uns vorher erlebt hatte… Die Saison wurde aufgrund der Corona-Pandemie vorzeitig (Mitte März) beendet. Die Abschlusstabellen entschieden über Auf- und Abstiege ohne auf eine ungleiche Anzahl an Spielen Rücksicht zu nehmen, ganz Deutschland war in Aufruhe. Für uns hieß das, dass die erste sich erneut nach einem Jahr aus der Verbandsoberliga verabschieden musste. Alle anderen Teams hielten aber die Klasse und die vierte und fünfte Mannschaft erspielten sich sogar das Aufstiegsrecht in die Landes- bzw. Bezirksliga. 

Zu Saisonbeginn 2021/22 meldeten wir 5 Mannschaften zum Spielbetrieb, leider verließ uns zu Saisonbeginn Mirco Koschei als Spitzenspieler der ersten Mannschaft. Seit 2017 prägte Koschi die wohl erfolgreichsten Jahre des Vereins auf sportlicher Ebene entscheidend mit. Aufgrund der weiter anhaltenden Corona-Pandemie blieb ihm ein das gebührende Abschiedsspiel leider verwehrt. Auch aufgrund seines Abgangs entschied man sich, dass man die beiden Verbandsligamannschaften aufteilen wollte. So wurde die erste Mannschaft aus jüngeren Spielern gebildet, die zweite besteht fortan aus erfahrenen Recken um Captain Andy. Die weiteren TTC-Teams gingen in der Landesliga, der Bezirksliga und der Kreisliga an den Start.

Im November 2021 wurde erneut der Vorstand gewählt. Margitta Kloth legte nach einigen Jahren als 2. Vorsitzende ihr Amt nieder, ihr Nachfolger wurde Stefan Jänich. Alle anderen Vorstandsmitglieder wurden in ihrem Positionen bestätigt.

Am Ende der Saison stand für die erste Mannschaft der überraschende Aufstieg in die Verbandsoberliga zu Buche, damit hatte wohl niemand gerechnet. Die zweite und auf die dritte Mannschaft mussten leider absteigen. Erfreuliches gab es aber von unserem Nachwuchs zu berichten. Eine Jungen 15-Mannschaft um Nico Weißenborn, Noah Portugal, Manuel Köster und Franz Mehlan durfte an der Norddeutschen Mannschaftsmeisterschaft teilnehmen. Auch wenn die Jungs dort ohne Sieg blieben, ein toller Erfolg für den Verein.

Und so startete die Saison 2022/23 mit klaren Saisonzielen vor allem für die ersten beiden Mannschaften, während die erste Mannschaft verstärkt durch Neuzugang Sven Stürmer und Rückkehrer Thomas Bartsch (früher Matzke) endlich den ersten Klassenerhalt des Vereins in der Verbandsoberliga schaffen sollte, hatte ein neu formiertes junges Team um Kapitän Justin Strübing die Aufgabe die Zweite zurück in die Verbandsliga zu führen. Während die zweite ihr Saisonziel völlig ungefährdet (36:0 Saison) erreichte, kämpfte die erste tapfer und lange. im letzten Saisonspiel stellte Gegner Schwarzenbek nicht regelkonform auf, durch das folgende 10:0 war der Klassenerhalt geschafft. Der Wahnsinn, endlich der erste Klassenerhalt in der VOL der Vereinsgeschichte. Zum großen Erfolg der Saison trug auch unsere Jugend 19 Mannschaft bei, die sensationell gegen Parchim im Finale den Landesmeistertitel holte und an der Norddeutschen (übrigens in Parchim) teilnehmen durfte. Und auch im Herrenbereich macht der nachwuchs immer mehr auf sich aufmerksam, so sammelten gleich mehrere Nachwuchsspieler in den verschiedenen Herrenmannschaften des Vereins in dieser Saison erste oder weitere Erfahrungen und man darf gespannt sein, wohin der eingeschlagene Weg der Nachwuchsförderung uns bringen wird.